Das Haus Nr. 2 auf der Schützenhofstraße ist ein idealer Startpunkt für viele Wanderungen am Wilden Mann. Während des Siebenjährigen Krieges befand sich hier ein eingerichteter Schank im Weinberg zum „Roten Ochsen“. Das Haus erzählt eine Geschichte von Weinbau und Gastwirtschaft am Wilden Mann. Ich freue mich auf eine abwechslungsreiche Runde in der kräftigen Märzsonne.
Kurz entschlossen nehme ich heute den Weg über die Schützenhofstraße. Sie führt mich an Villen aus der Gründerzeit ebenso vorbei wie an modernen Wohnhäusern, die sich an die Elbhänge schmiegen. Hinter eisernen Toren und Zäunen ergeben sich kurze Blicke auf steile Treppen und Terrassen mit Gärten. Erste Frühlingsboten setzen Farbtupfer im ewigen Grün von Efeu, Liguster und Thuja. Schon bald komme ich an der Landeszentrale für politische Bildung an, die sich auf dem Gelände eines ehemaligen Schützenhofes befindet.
Am Haus Nr. 52 erreiche ich die Treppe, welche mich nach 112 Stufen mit einem herrlichen Ausblick über Trachau belohnt. In der Ferne ist die Silhouette der Innenstadt zu erahnen. Ein kurzer Gruß an einen sportlichen Rentner und es geht zügig weiter zur Neuländer Straße. Hier schützt sich das Landeskriminalamt mit hohen Zäunen und Videokameras. Ziel ist nun die Autobahnunterführung.
Obwohl die Sonne scheint, sind nur wenige Menschen unterwegs. Dabei ist dieser Teil der Heide bei Spaziergängern und Radfahrern sehr beliebt. Ich entscheide mich für den Waldweg rechterhand und schon nach einigen Metern verschluckt der Wald den Lärm der Autobahn.
Ich genieße die zunehmende Ruhe und schlendere den Waldweg entlang. Die Sonne zaubert faszinierende Schattenmuster und die Stimmen der Vögel dringen auf mich ein. Die frühlingshafte Stimmung nimmt mich immer mehr gefangen.
Vorbei an einer kleinen Buckelpiste für Mountainbiker erreiche ich den Hauptweg zum Heidefriedhof. Das mehr als 70 ha große Areal lässt sich zu jeder Jahreszeit in eigenen Rundgängen erkunden. Thematisch gestaltete Grabfelder, schöne Spazierwege, Bänke, Mahnmale in Verbindung mit einem Wald machen den Friedhof zu einem besonderen Ort. Der Weg bis zur Trauerhalle ist nicht weit.
Einen Rundgang hebe ich mir für einen anderen Tag auf. Schon nach wenigen hundert Metern erreiche ich den Ausgang des Heidefriedhofs und wende mich wieder der Stadt zu. Lärmend empfängt mich die Autobahn. Schnell mache ich noch einen Abstecher zum Hexenspielplatz. Die Sonne lädt zum Verweilen ein. Kinder spielen, ihre Eltern telefonieren oder unterhalten sich. Szenen voller Leben in der Erinnerung kehre ich zur Großenhainer Straße zurück.
Mit einem letzten Blick über die Stadt komme ich am Ausgangspunkt meiner Wanderung an.
Fazit:
Eine abwechslungsreiche Wanderung zwischen Stadt und Wald bietet Erholung vom Alltag.
In der Nähe des Ausgangspunktes befinden sich die Endhaltestelle "Wilder Mann" der Straßenbahnlinie 3 (DVB) und 2 Bushaltestellen (Linie 80 der DVB, Linie 477 der VVO).
Parken ist in den Nebenstraßen problemlos möglich.
Die Route ist überwiegend sehr leicht begehbar und ideal für Kinder jeden Alters geeignet. Mit kleinen Abwandlungen kann die Route barrierefrei gestaltet werden.
An vielen Punkten kann die Route erweitert oder abgekürzt werden.