Albrechtsburg, Meißen


Zum Sommeranfang zieht es uns heute nach Meißen. Die Wetterfee meint es zwar nicht besonders gut mit uns, doch soll es zumindest trocken bleiben. Von unserem Startpunkt in der Görnischen Vorstadt tauchen wir in die historische Altstadt ein. Über die Görnische Gasse erreichen wir die Jüdenbergstraße und nehmen oberhalb der Rosengasse den Seelensteig. Dieser ist einer von vielen Steigen, die in Meißen dem Fußgänger die Wege zu den Häusern auf dem Burgberg und den anderen Berghängen verkürzt. Die Meißner Altstsadt ist ideal für Fußgänger, da die engen Gassen kaum Straßenverkehr ermöglichen. Nur die Höhenunterschiede sollte man im Hinterkopf haben, damit der gemütliche Stadtbummel nicht unversehens zum Fitnesstraining gerät.

Der Seelensteig führt zwischen Feldsteinmauern und Häuserwänden hinauf zur Freiheit, welche schon im 13. Jahrhundert den Hauptzugang zur Albrechtsburg bildete. Auf Höhe der Superidenturstufen haben wir einen ersten schönen Ausblick über die Altstadt in Richtung der Frauenkirche. Einige Schritte entfernt finden wir in der Mauer einen eingelassenen  Buchstabenstein. Das barocke Relief aus Sandstein zeigt ein Monogramm aus verschlungenen Buchstaben und stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Bei fantasievoller Auslegung kann man alle Buchstaben des Alphabetes erkennen.

Wir lassen am Domherrenhof die Stufen hinter uns und werden nun von zahlreichen historischen Gebäuden begleitet. Hinter hohen Mauern versteckt sich das St.-Afra-Gymnasium, dessen Wurzeln in der Tradition der „Fürstlichen Landesschule St. Afra“ aus dem 16. Jahrhundert liegen. Frei zugänglich ist heute nur der kleine Friedhof neben der St. Afra Kirche. Ein idyllischer Ort mit historischen Grabmalen und üppigem Grün. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick bis zum Dom.

Nach dieser kleinen Auszeit machen wir uns wieder auf den Weg. An den Roten Stufen reihen wir uns in den Besucherstrom aus der Altstadt ein. Vorbei am Jahnaischen Hof mit seinem Löwentor geht es zum Schleinitzer Hof mit seiner wechselvollen Geschichte. Am Ende der Schlossbrücke präsentiert sich das Mittlere Burgtor als Zugang zum Domplatz. Doch zunächst bewundern wir die Aussicht von der Schlossbrücke über das Häusermeer unterhalb des Burgberges.

Auf dem Domplatz empfängt uns St. Johnnis und St. Donatus mit seinen eindrucksvollen Türmen. Seine wechselhafte Geschichte und die kunstvolle Ausgestaltung hatten wir bei einem früheren Besuch erfahren. Unser heutiges Ziel befindet sich halb versteckt hinter dem Dom: die Albrechtsburg. In anderthalb Stunden besichtigen wir die historischen Räume mit 5 Ausstellungen rund um Schloss, Geschichte, Macht und Porzellan. Ein Spaß für alle ist dabei die Pantoffeltour in der großen Hofstube.

 

Nach und nach treffen wir uns auf dem Domplatz wieder und haben Zeit für einen kleinen Rundgang. Ein Blick in den den Kreuzgang des Doms, die Aussicht vom Amtsgerricht, das Tor der Dompropstei, der Quellstein und die einladenden Cafés und Winzerstuben lassen die Zeit verfliegen.

Für den Rückweg umrunden wir den Burgberg auf einem schmalen Weg, der uns an der Außenseite der Albrechtsburg entlang führt. Hier finden wir kleine Parkanlagen und einen ökologisch angelegten Weinberg. Noch einmal genießen wir den Blick über die Dächer von Meißen und steigen in die Altstadt hinab. Bald erreichen wir den Marktplatz mit dem markanten Rathaus. An der Frauenkirche machen wir noch ein paar Fotos vom berühmten Weinrestaurant "Vincenz Richter" und beenden unsere Runde über die Webergasse.

 

Fazit:

Ein kurzweiliger Rundgang auf histiorischen Wegen mit interessanten Ein- und Ausblicken.

Meißen ist an die S-Bahnlinie S1 angeschlossen und hat an der Altstadt einen Bahnhof. Die Verkehrsgesellschaft Meißen mbH bietet ein Busliniennetz für Meißen, Riesa, Großenhain und Coswig/Weinböhla an.

Parken ist im Randbereich der Altsstadt an unterschiedlichen Stellen möglich. Zentrumsnahe Parkplätze sind zu Geschäftszeiten meist gebührenpflichtig.

Die Route ist überwiegend leicht begehbar und für Kinder, die selbst sicher laufen, geeignet. Durch die Höhenunterschiede sind meist viele Treppenstufen zu überwinden. Diese sollten bei normaler Kondition gut zu bewältigen sein. Durch die Vielfalt der historischen Gebäude und Möglichkeiten der Besichtigung solltest du unbedingt mehr Zeit einplanen. Ein kurzer Spaziergang wird dieser tollen Stadt nicht gerecht. Viele Plätze laden zum Verweilen ein. Wir haben für die Tour fast 4 Stunden gebraucht.

Alternativ lässt sich die Tour gut vauf verschiedene Ziele in der Umgebung erweitern. Ein Besuch der Porzellanmanufaktur ist unbedingt zu empfehlen. An den Hängen im Tal der Triebisch und der Elbe lassen sich viele Wanderziele in der Natur entdecken.

 

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